Anwendungs- und Problemfelder: Vergebung als religiöser und therapeutischer Prozess
Das Wesen der Kränkung ist subjektiv erlebter Angriff auf die narzisstische Balance eines Menschen. Die Auswirkungen von Kränkung und nachtragenden Affekten sind im Leben der Betroffenen oft gravierend. Davon betroffen ist auch das menschliche Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Vertrauen. Dabei kommt es zu unbewussten intrapsychischen Mechanismen, die durch Kränkungen ausgelöst werden mit dem Ziel, das gestörte narzisstische Gleichgewicht wiederherzustellen, auf längere Sicht aber mehr Schaden als Nutzen für Betroffene erzeugen. Diese Dynamik gilt es zu verstehen und sachgemäß zu bearbeiten. Vergebung erweist sich dabei als die Aktivität und teils vermittelbare/erlernbare Fähigkeit, die dazu dient, das Leben eines Betroffenen wieder in einen ausgewogenen Zustand zu bringen und diesen selbstdestruktiven Mechanismen zu entkommen.
Verschiedene Zugänge zur Vergebung sind möglich, die sich insgesamt den drei Gruppen des Verstehens, der Relativierung und der Delegation zuordnen lassen. Diese und ihre jeweils spezifischen Anwendungsbereiche, aber auch ihr Zusammenwirken sollen erfasst und anhand von Beispielen kennen gelernt werden. Dabei wird deutlich, dass die spirituelle Dimension für jeden dieser drei Wege jeweils eigene, über den allgemeinen Prozess hinausgehende Möglichkeiten eröffnet.
Folgende Inhalte stehen im Mittelpunkt des Moduls:
- Vergebung als Prozess: die verschiedenen Phasen; Unterschiede und Parallelen zum Trauerprozess.
- Blockaden des Vergebungsprozesses und ihre Ursachen.
- Vergebung als Reifungsprozess, der letztlich zu einer Akzeptanz eines veränderten Selbstbildes führt.
- Wichtige empirische Forschungsergebnisse zum Thema Wut und Vergebung, insbesondere deren Auswirkungen auf die Gesundheit.
Lehrende
- Dr. Martin Grabe
- Dr. Christian Bouillon
Termine
- 15.-18.6.2017
Kosten
- Modulkosten 400,00 €.
- Verwaltungskosten: 65,00 €
- zzgl. Unterkunft und Verpflegung
- Als berufsbegleitende Weiterbildung kann das Modul durch die Bildungsprämie gefördert werden. Die Bildungsprämie wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. Weitere Informationen dazu stellen wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung.
Anmeldung
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